Schulkinderprojekt Kenya
Grundsätzliche Informationen zum Projekt Schulkinder Kenya
Das Projekt hat in den letzten 6 Jahren durchschnittlich 300 Kinder unterstützt.
Auch heute ist Schulbildung in Kenya nicht kostenlos.
Die billigsten Schulen sind die staatlichen Grundschulen Klasse 1-8, die kosten ca. 50 EUR pro Jahr, wenn das Kind alles hat, was es braucht: 1-2 Schuluniformen pro Jahr und dazu die schwarzen Lederschuhe und weiße Socken, Prüfungsgebühr für jeden Term, Atlas, Wörterbücher. Die Lehrer und die Schulbuch-Grundausstattung (z.Z. ca. 1 Buch für 5 Kinder, Hefte und 3 Bleistifte pro Jahr) werden von der Regierung bezahlt. Für die Gebäude ist die Kommune bzw. der Schulträger zuständig. Dafür muss aber manchmal auch bezahlt werden.
Kommen die Kinder ins Internat, sind die Kosten für Unterkunft und Verpflegung ca. 280-350 EUR im Jahr. Ab der 3. Klasse werden Kinder aufgenommen. Das Internat ist wichtig für Kinder, wie Voll- oder Halbwaisen, für Kinder aus sehr armen Verhältnissen und Kinder, die den Weg zur Schule wegen der Entfernung nicht zurücklegen können. Im Internat lernen die Kinder besser. Sie sind auch nachmittags und abends in den Klassenräumen, machen Aufgaben, haben die Bücher zur Verfügung, sind satt, haben Sport- und Freizeitangebote.
Erreichen die Schüler im 8. Klasse Examen mindestens ein C bzw. 350 Punkte (Summe aller Noten), das entspricht bei uns einer 3, können die Schüler die Sekundarschule Klasse 9-12 besuchen. Diese kostet ohne Internat ca. 220 EUR und mit Internat zwischen 390-720 EUR. Die teuren Schulen haben meist eine bessere Versorgung: angenehmere Schlafräume, abwechslungsreiches Essen, med. Versorgung und eine gute Ausstattung mit Lehrkräften, Fachräumen usw.
Diese Schulen bereiten die Schüler am besten auf die nationalen Examen vor und haben die meisten Schüler, die mit A oder B (sehrgut oder gut) abschließen.
Das ist darum so wichtig, weil die Schüler nur mit einer Examensnote von A oder B+ ein Stipendium von der Regierung für das Studium bekommen. Wer mit B oder C Abschluss studieren will, muss das Studium selbst finanzieren: ca. 800-1.200 EUR im Jahr zzgl. Unterkunft und Taschengeld für Kleidung, Essen, Hygiene...
Alle Berufsausbildungen kosten Geld. ca. 500-800 EUR im Jahr.
Die durchschnittliche Kinderzahl pro Familie beträgt 5-6 Kinder, viele haben mehr Kinder. Ca. jedes 5. Kind ist Vollwaise oder Halbwaise.
Das durchschnittliche Monatseinkommen liegt z.B. für einen Lehrer in der Primarstufe bei 150 Dollar pro Monat. Viele Wege müssen mit Sammeltaxis zurückgelegt werden, wenn die Kinder nicht im Internat sind. Kosten für Sprit und Essen sind gemessen am Einkommen hoch: 1,10EUR pro Liter Diesel im Oktober 2012. Jeder Arztbesuch kostet Geld...
Dass Schulbildung also nach wie vor ein finanzielles Problem ist, ist nachvollziehbar.
Arbeitsweise
- Einmal im Jahr fährt vom Projekt jemand nach Kenya und besucht die Kinder in den Schulen oder spricht mit den Eltern. Die Kinder schreiben einen Brief an die Paten und die Pateneltern/ Sponsoren können einen Brief mitgeben.
- In der Zwischenzeit kümmert sich ein Koordinator vor Ort um wichtige Belange. Der Koordinator bringt den Schulen auch die Schecks für das Schulgeld und vergewissert sich, dass die Kinder in der Schule sind. Die Familien der Kinder bekommen kein Geld vom Projekt ausgehändigt.
- Alle Unkosten des Projekts für Bankgeschäfte und den Koordinator werden von Geldern finanziert, mit denen das Hilfswerk Missio, das Schulkinderprojekt unterstützt (MISSIO gibt auf jeden EUR, der über MISSIO nach Kenya geschickt wird, 10% dazu). So kommen alle Gelder der Paten direkt dem Patenkind zugute.
- Nicht kindgebundene Spenden helfen dem Projekt, die Schule in Rangenyo direkt zu unterstützen, es wird immer etwas benötigt, Geld für Essen für Kinder, deren Eltern nicht bezahlen können (ca. 9600EUR pro Jahr), Wassertanks (650 EUR pro Stück), Reparaturen an Gebäuden, Ausstattung für Lehr-, Sport- oder Spielmaterial. Große Wünsche sind Fenster für die Klassenräume, ein Schulbus, Geld, ein Haus für den Arzt fertig zu bauen, damit eine ständige med. Versorgung in Rangenyo möglich ist (es gibt ein Hospitalgebäude auf dem Grundstück, aber es ist kein Arzt da, weil kein Wohnhaus fertig ist). Ebenso werden immer wieder Spenden benötigt, wenn Kinder, deren Eltern oder Guardians eine Operation oder med. Versorgung benötigen (dieses Jahr ist es ein Blindentraining, eine Augen-OP, eine Versorgung mit orthopädischen Schuhen, eine OP für ein Kind mit Hydrocephalus, eine weitere OP. Es gibt keine Krankenversicherung – alles muss bezahlt werden. Auch ungebundene Geldspenden sind also wichtig.
Optimal ist, wer ein Kind lange als Pate bezahlen kann.
Jedes Jahr verlieren jedoch einige Kinder auch ihre Paten, daher hilft jedes Jahr, in dem jemand für ein Kind bezahlen kann bzw. einmalige Spenden.
Das Schulgeld muss im Voraus vom Projekt beglichen werden oder halbjährlich. Daher ist es wichtig, pünktlich am Jahresanfang zu zahlen oder regelmäßig in Monatsraten. Wer ein Kind übernehmen möchte, nimmt sich den Aushang mit dem Bild und meldet sich bei Familie Sanders telefonisch (04608 – 1568) oder
per email (theodor-sanders@versanet.de)
Die Überweisungen gehen auf das Konto der kath. Kirchengemeinde St. Marien in Flensburg mit dem Kennwort „Schulkinder Kenya“ und dem Namen des Patenkindes. Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden.
Nach dem Besuch in Kenya gibt es jedes Jahr einen Vortrag über die Reise und einen Reisebericht.
Oktober 2012 Maren Wagenknecht
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